Philipp Ede und Markus Bohn
2. August 2020

Freiheit und Verantwortung am Main-Ufer: Einhaltung der Sicherheitsabstände sicherstellen und dem Alkoholverbot ein Ende setzen

Am Dienstag, den 28.07.2020, hat das bayerische Kabinett beschlossen, die kreisfreien Städte und Landkreise „nachdrücklich“ zu ermuntern, „an einschlägigen Örtlichkeiten ihrer jeweiligen Zuständigkeit Alkoholverbote zu prüfen“. Diese Empfehlung steht vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen.

In Aschaffenburg besteht bereits seit 2013 ein Alkoholverbot in der Innenstadt und auf öffentlichen Plätzen und Grünanlagen. Im Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg bestehen solche Alkoholverbote bisher nicht.

Die Jungen Liberalen Aschaffenburg fordern von der Stadt Aschaffenburg das bestehende Verbot nicht auch noch auf das Main-Ufer auszuweiten. Zudem fordern die Jugendorganisation der FDP das Alkoholverbot in der Innenstadt komplett aufzuheben. Es gäbe mildere Mittel, um für einen wirksamen Infektionsschutz zu sorgen.

Lukas Bohn (19, Goldbach), der Kreisvorsitzende der JuLis, dazu: „Alkoholverbote sind das falsche Mittel um Corona einzudämmen und auch allgemein um für mehr Sicherheit zu sorgen! Das mildere Mittel ist es, dass die Polizei- und die Ordnungsbehörden durch Präsenz auf die Einhaltung der Abstandsregelungen und der Kontaktbeschränkungen aufmerksam machen. Unser liberaler Gegenentwurf ist es auf Eigenverantwortung bei einem gemütlichen Abend mit Freunden zu setzen. Deswegen halten wir es für falsch das Alkoholverbot in der Stadt auf das Main-Ufer auszuweiten. In Zeiten von geschlossenen Clubs und Bars bietet das neugestaltete Main-Ufer eine der wenigen Möglichkeiten einen gelungenen Abend unter Freunden zu verbringen. Wir müssen aktuell eine Vereinsamung von Jugendlichen verhindern. Die Abschaffung des Alkoholverbotes in der gesamten Innenstadt ist unerlässlich!“

Zudem spricht laut Lukas Bohn folgender Punkt gegen das Alkoholverbot: „Die Lust von Jugendlichen zu feiern verschwindet doch nicht durch ein Alkoholverbot; sondern verlagert diese auf private Treffen. In Innenräumen ist das Ansteckungsrisiko bedeutend höher. Auch dieser Fakt entlarvt den aktuellen Vorstoß der Landesregierung als puren Aktionismus.“

Zudem merkt die Jugendorganisation an, dass ein Zusammensein in der Öffentlichkeit zudem vor Alkoholmissbrauch schützt und zu einem kontrollierteren Konsum von alkoholischen Getränken führe.

Zu den Problematiken am Main-Ufer positionierten sich die Jungen Liberalen in der letzten Woche, indem sie eine weitere Vermüllung und Eskalation mit den Ordnungsbehörden als nicht hinnehmbar erachten. Die Installation von Lichtmasten als Provisorium, könne jedoch auf Dauer keine Lösung darstellen. Gerade so lange Clubs und Bars geschlossen sind, müsse die Stadt Aschaffenburg jungen Erwachsenen für deren Freizeitgestaltung am Wochenende entsprechende Freiflächen zur Verfügung stellen.

Der Landesvorsitzende der JuLis Maximilian Funke-Kaiser (27, Augsburg) äußerte sich zum Vorstoß der Landesregierung so: „Es ist zutiefst bedauerlich, dass die Staatsregierung seit Monaten mit dem Vorschlaghammer agiert und ein pauschales Verbot nach dem anderen auspackt. Dass die bayerische Gesundheitsministerin Huml zudem pauschal die junge Generation unter Generalverdacht stellt und auch diese Frage auf dem Rücken der jungen Generation lösen will, zeigt einmal mehr den rückwärtsgewandten Lobbykurs der Staatsregierung.“

Zur mehrheitlichen Befürwortung des Alkoholverbots durch Erwachsene ab 35 (35 bis 59 Jahre: 61 Prozent; 60 Jahre und älter: 82 Prozent), welches in der Umfrage des ZDF-Politbarometers zum Ausdruck kommt äußert sich Lukas Bohn: „Wenn man selbst durch Verbote keine Einschränkungen erlebt, ist es leicht ein solches zu fordern.“


Neueste Nachrichten


  • Nikolas Verhoefen
    8. Apr. 24
    Wirtschaftswende jetzt einleiten!
    Bezirksparteitag der FDP Unterfranken in Waldbüttelbrunn
    Waldbüttelbrunn – am vergangenen Samstag (06.04.2024) trafen sich die unterfränkischen Liberalen zu ihrem programmatischen Bezirksparteitag im Landkreis Würzburg.
  • 30. Mär. 24
    Neues aus der FDP Unterfranken
    Newsletter - Ostern 2024
    Termine, Berichte aus den Kreisverbänden, Bezirks- und Bundestag, sowie Impressionen von Veranstaltungen.
  • 22. Mär. 24
    Klein: Weg für erste Entlastungen von Unternehmen endlich frei
    Bundesrat stimmt dem Wachstumschancengesetz zu
    Nach Monaten der Blockade durch die unionsgeführten Bundesländer ist das Wachstumschancengesetz nun im Bundesrat beschlossen worden. Damit ist der Weg frei für erste steuerliche Entlastungen von Unternehmen, mehr Anreize für Investitionen und den Abbau von Steuerbürokratie. Der FDP-Abgeordnete Karsten Klein zeigt sich erleichtert: „Es ist gut, dass das Wachstumschancengesetz...
  • Albrecht Fehlig
    Aschaffenburg, 21. Mär. 24
    Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann: „Es geht darum, den Frieden zu erhalten.“
    Jahresempfang der FDP am Bayerischen Untermain
    Die großen sicherheitspolitischen Herausforderungen, vor denen Deutschland und Europa zurzeit stehen, sind das Thema des Vortrags von Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB am 17. März 2024 im Martinushaus Aschaffenburg gewesen. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl 2024 trat auf dem Jahresempfang der FDP am Bayerischen Untermain vor knapp 300 Zuhörern auf, um an die...