Würzburg, 23. Dezember 2004

LHG: Nach Bombendrohung in Würzburg osteuropäische Studenten unter Generalverdacht

Liberale, Juso und Grüne Hochschulgruppe verabschiede gemeinsame Resolution

Die Liberale, Juso und Grüne Hochschulgruppe haben gemeinsam eine Resolution verabschiedet, in der sie die Ermittlungsmethoden des Freistaats Bayern im Fall der Bombendrohung für die Uni-Hubland in Würzburg verurteilen. Es sei empörend, so der Faktionsvorsitzende der Liberalen Hochschulgruppe Karsten Klein, dass die Annahme die Bombendrohung sei von einem Mann mit osteuropäischen Akzent abgegeben worden, dazu geführt hätte, osteuropäische Studenten unter einen Generalverdacht zu stellen. Tatsächlich sei aber immer noch nicht erwiesen, dass es sich bei dem Täter tatsächlich um einen Osteuropäer handle.
Sprecherrat und Mitglied der Juso-Hochschulgruppe Martin Bielawski fügt hinzu, dass der Datenschutzbeauftragte der Universität Würzburg eingeräumt habe, 200 Adressen mittel- und osteuropäischer Studenten weitergeben zu haben. Die Studierendenvertretung der Universität Würzburg, so Bielawski, verurteilt auf schärfste solche Ermittlungsmethoden der Polizei. Im Hinblick auf die Gaststudierenden aus anderen Ländern stelle dies eine Diskriminierung dar.
In gleicher Weise äußerte sich auch die Vertreterin der Grünen Hochschulgruppe Susanne Winkelmann. „Man wisse von einer Vielzahl von Studenten, die von der Polizei schriftlich zu einem „freiwilligen“ Gespräch eingeladen wurden“. Sie forderte solche Methoden, die ganze Gruppen unter Generalverdacht stelle, ab sofort einzustellen.
Nach Meinung des Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe Moritz Kracht, sei die Vorgehensweise rechtsstaatlich bedenklich, da eine reale Freiwilligkeit gemäß des Ausschlussverfahrens äußerst fragwürdig sei. Die drei Hochschullgruppierungen hatten bei der letzten Hochschulwahl zusammen 84 % der Stimmen erhalten.

Die Resolution:

Resolution gegen fragwürdige Fahndungsmethoden!

Liberale Hochschulgruppe, JuSo Hochschulgruppe, Grüne Hochschulgruppe

Mit Unverständnis und Empörung nehmen die Liberale, die Juso und die Grüne Hochschulgruppe von den Ermittlungsmethoden der bayerischen Polizei im Fall der Bombendrohung an der Universität am Hubland Kenntnis.

Die Polizei hat wegen des Verdachts, dass der Täter aus Osteuropa und dem Umfeld der Uni stammt, alle osteuropäischen Studierenden zu einem „freiwilligen Gespräch“ eingeladen.

Die Studierenden Vertreter verurteilen diese Methoden und sehen mit großer Sorge, dass durch den Freistaat Bayern, vertreten durch die Polizei, eine Gruppe von Studierenden aufgrund ihrer Herkunft unter einen Generalverdacht gestellt wird. Die Studierenden Vertreter sind nicht gewillt dies hinzunehmen und forderten auf solch rechtsstaatlich fragwürdige Ermittlungsmethoden zu verzichten.


Neueste Nachrichten


  • Nikolas Verhoefen
    8. Apr. 24
    Wirtschaftswende jetzt einleiten!
    Bezirksparteitag der FDP Unterfranken in Waldbüttelbrunn
    Waldbüttelbrunn – am vergangenen Samstag (06.04.2024) trafen sich die unterfränkischen Liberalen zu ihrem programmatischen Bezirksparteitag im Landkreis Würzburg.
  • 30. Mär. 24
    Neues aus der FDP Unterfranken
    Newsletter - Ostern 2024
    Termine, Berichte aus den Kreisverbänden, Bezirks- und Bundestag, sowie Impressionen von Veranstaltungen.
  • 22. Mär. 24
    Klein: Weg für erste Entlastungen von Unternehmen endlich frei
    Bundesrat stimmt dem Wachstumschancengesetz zu
    Nach Monaten der Blockade durch die unionsgeführten Bundesländer ist das Wachstumschancengesetz nun im Bundesrat beschlossen worden. Damit ist der Weg frei für erste steuerliche Entlastungen von Unternehmen, mehr Anreize für Investitionen und den Abbau von Steuerbürokratie. Der FDP-Abgeordnete Karsten Klein zeigt sich erleichtert: „Es ist gut, dass das Wachstumschancengesetz...
  • Albrecht Fehlig
    Aschaffenburg, 21. Mär. 24
    Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann: „Es geht darum, den Frieden zu erhalten.“
    Jahresempfang der FDP am Bayerischen Untermain
    Die großen sicherheitspolitischen Herausforderungen, vor denen Deutschland und Europa zurzeit stehen, sind das Thema des Vortrags von Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB am 17. März 2024 im Martinushaus Aschaffenburg gewesen. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl 2024 trat auf dem Jahresempfang der FDP am Bayerischen Untermain vor knapp 300 Zuhörern auf, um an die...